Geschichte

Gutsverwaltung Kühbach
In der nachklösterlichen Zeit bis zum Ersten Weltkrieg diente die Landwirtschaft in Kühbach der reinen Selbstversorgung. Es wurden nicht nur Lebensmittel angebaut, sondern auch, was an Dingen des täglichen Lebens gebraucht wurde, etwa Flachs für Kleidung.

Nach dem Krieg wurde die Landwirtschaft vorwiegend in die Nahrungsmittelproduktion gedrängt. Bis zum Ende der 1950er Jahre war man der Annahme, dass ein Betrieb nur dann krisenfest sei, wenn er äußerst vielseitig wirtschaftet. Erst später richtete man sich auf einige wenige, lohnende Betriebszweige aus, insbesondere den Pflanzenbau mit seinen arbeitsextensiven Kulturen.

1964 wurde wegen der zu hohen Lohnkosten die Milchviehhaltung und die Schweinezucht aufgegeben und die Weichen komplett auf die pflanzliche Produktion umgestellt.

Bis zum Ende der 1940er Jahre hatte der Betrieb noch 40 Beschäftigte. Dann wurden die Ochsen und Pferde durch den Lanz-Bulldog ersetzt. Die Motorisierung erreichte 1961 ihren Höhepunkt, als 11 Schlepper mit 13 Fahrern im Einsatz waren. Nach Aufgabe der Viehhaltung und der Anschaffung eines 70-PS-Ferguson und eines 80-PS-Unimog war die Zahl der Beschäftigten schon 1970 auf drei Personen zusammengeschrumpft.

Während bis 1970 einer großflächigen Bewirtschaftung aufgrund der vorhandenen Parzellierung und Zersplitterung Grenzen gesetzt waren, konnte durch die Flurbereinigung 1971 die innerbetriebliche Struktur wesentlich verbessert werden, und zwar durch eine Reduktion von 60 getrennte auf 18 zusammenhängende Parzellen.

Die Größe des landwirtschaftlichen Betriebes wuchs von den bei Auflösung des Klosters im Jahre 1803 vorhandenen 106 ha durch Ankauf von Grund immer weiter an. Der Verlust von 50 ha Ackerland, von denen ca. 20 ha im Laufe der 1980er Jahren in Bauland umgewandelt, der Rest in den 1990er Jahren wiederaufgeforstet worden waren, konnte durch den Ankauf von 50 ha Ackerflächen eines Nachbarbetriebes im Jahr 1996 voll ausgeglichen werden.

Heute beträgt die landwirtschaftliche Fläche insgesamt 350 ha. Hiervon werden 260 ha selbst bewirtschaftet, der Rest ist verpachtet.